“Mit Hanok wird das traditionelle koreanische Wohnhaus bezeichnet.”
Mit Hanok wird das traditionelle koreanische Wohnhaus bezeichnet. Es stellt eine Wohnkultur dar, die auf einzigartige Weise an die natürlichen Gegebenheiten Koreas mit seinen vier unterschiedlichen Jahreszeiten angepasst ist. In den strengen Wintern hält ein ausgeklügeltes, Ondol genanntes Bodenheizsystem sämtliche Räumlichkeiten warm, und in den schwülen, heißen Sommern sorgt ein Daecheongmaru genannter überdachter Korridor für eine gute Luftzirkulation.
Architektonisch fällt die strikte Trennung von Frauen- und Männerbereich auf, besonders in den Wohnhäusern der Oberschicht. Betritt man die Wohnanlage durch das Soseuldaemun genannte Haupttor, steht man zuerst vor dem Sarangchae, den Räumlichkeiten, in denen die Männer schliefen, studierten oder Gäste empfingen. Das Sarangchae ist höher gelegen als die anderen Hanok-Bereiche, um die Autorität des Hausherren zu versinnbildlichen. Auf der anderen Seite der Mauer hinter dem Sarangchae befindet sich das für Außenstehende nicht zugängliche Anchae, die Räumlichkeiten der Frauen.
In den Koreanischen Kulturkästen Sarangbang und Anbang sind die Männer- und Frauenräume eines traditionellen Hanok so dargestellt, dass die Betrachter einen Einblick davon bekommen können, wie sich das tägliche häusliche Leben der traditionellen koreanischen Gesellschaft gestaltete.