Anbang, ein stilvoller Raum für Damen
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Anchae wurde der Bereich genannt, in dem
die Frauen lebten. Nicht nur Außenstehenden,
sondern auch männlichen Familienmitgliedern
war es untersagt, ihn ohne Erlaubnis zu
betreten. Aus diesem Grunde befand sich das
Anbang, das Frauengemach, im innersten Teil
des Gebäudes, es war weder von außen noch
vom Haupttor aus einsehbar. Anchae war der
Bereich, in dem die Hausherrin für die ganze
Familie den Haushalt führte, Speisen zubereitete
und je nach Jahreszeit benötigte Kleidung und
Decken anfertigte. Dort oblag es ihr auch, als
weise Mutter Kinder großzuziehen, die später
einmal die Familienlinie fortführen würden.

Früher wurde den Nähkünsten einer Frau eine große Bedeutung beigemessen, denn jeder Haushalt fertigte seine eigene Kleidung an. Von Kindesbeinen an übten sich die Mädchen im Nähen, indem sie Jogakbos herstellten, Einschlagtücher, die sie aus von Mutter und Großmutter übrig gelassenen Stoffresten zusammennähten. Sie lernten auch Ornamente mit Stickereien und kunstvollen Knoten anzufertigen. Gegenstände wie Nähzeug und Bügeltöpfchen waren daher in den Frauengemächern unentbehrlich.
